Die SPD in Fröndenbergs Nordosten und die willkommene Bürgermeinung

2018 wurde Sebastian Kratzel, Ratsherr in Fröndenberg/Ruhr, zum neuen Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Frömern/Ostbüren/Palz gewählt. Sein Schwerpunkt: „Die Bürger*innen müssen nicht zu uns kommen – wir kommen zu ihnen!“ Es folgten von 2019 bis heute bürgeroffene Ortsvereinsversammlungen und Jahreshauptversammlungen in Warmen, Frömern, Bentrop und Bausenhagen, immer unter Einhaltung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen. Zentrales Thema war stets die Frage an die Bürger*innen: „Wo drückt der Schuh?“ Resonanz und Gesprächsbedarf waren erheblich.

Jetzt geht der Ortsverein noch einen Schritt weiter: Unter dem Motto „Sprecht uns an!“ bieten die Vorstandsmitglieder ab sofort jeden Monat in einem der Ortsteile zusätzliche Gesprächsrunden an. Zu erkennen sind die Mitglieder an ihrem roten runden Tisch. Sebastian Kratzel begründet: „Der Politik wird oft der Vorwurf gemacht, kurz vor Wahlen zu erscheinen und dann abzutauchen. Das ist aber nicht unser Anspruch an Politik und Verantwortung. Für Fragen, Anregungen und Kritik der Bürger*innen haben wir immer ein offenes Ohr.“

Der erste Termin findet am 5. März 2022, zusammen mit unserem Landtagsabgeordneten Hartmut Ganzke, von 11 Uhr bis 13 Uhr auf dem Dorfplatz an der „S-Bank“ in Bausenhagens Zentrum an der Palzstraße statt. Hier sind Bewohner*innen aus Bausenhagen ebenso willkommen wie aus den anderen Ortseilen des Ortsvereins und natürlich auch alle anderen Interessierten.

Der Bau- und Verkehrsausschuss hat am 15. Februar eine Tempo-30 Zone für den Neimener Weg, den Neimener Kirchweg und das Wohngebiet Lehmke in Frohnhausen beschlossen. Das Aufstellen der Schilder wird nun beim Kreis Unna beantragt. Damit war auch ein SPD-Antrag aus Juni 2020 erfolgreich, der eine bereits vorgeschlagene Tempo-30-Zone für die Lehmke um die beiden Straßen in Neimen erweiterte.

Mit der Geschwindigkeitsreduzierung wird dem Bedürfnis der dort ansässigen Familien entsprochen, deren Kinder beim Spielen in den beengten Straßen nicht durch den Verkehr gefährdet werden sollten. Der Ausschuss hat auch beschlossen, die Durchfahrtswege zwischen Neimen sowie der Hohenheide und Stentrop für den allgemeinen Verkehr zu sperren. Die ländlichen Wege können nun unbeschwert von Fußgängern, Fahrradfahrerinnen und Landwirten genutzt werden.

Ein weiterer Antrag der SPD bezieht sich auf ein LKW-Durchfahrtsverbot (7,5t) sowie eine Tempo-30-Zone in der südlichen Ostbürener Straße zwischen der Eulenstraße und dem Schwarzen Weg. Dieser wurde im Januar gestellt. Er wird voraussichtlich im März im Stadtrat erstmals beraten werden.

Die SPD Fraktion im Rat der Stadt Fröndenberg beantragt, dass die Stadtverwaltung mit den Gewerbetreibenden individuelle Klimaanpassungskonzepte entwickelt und sie bei der Fördermittelakquisition unterstützt.

Gerade der urbane Raum steht im Fokus, wenn es um Auswirkungen des Klimawandels, wie z. B. die Entstehung von Hitzeinseln oder auch die Hochwasserbildung durch Starkregenereignisse geht. Gewerbegebiete machen 10% der Siedlungsfläche in Fröndenberg aus. Schon alleine deshalb ist es wertvoll, sie in unser kommunales Klimaanpassungskonzept, integrierte Stadtentwicklung und grüne Infrastruktur einzubeziehen. Neben dem Argument der Größe, sorgen auch die Struktur und Bebauung von unseren Gewerbegebieten dafür, dass wir sie in puncto Klimaanpassung mit betrachten sollten.

Die Versiegelungsrate liegt in Gewerbegebieten oft über 80 Prozent, wodurch sich das Risiko der Überwärmung ebenso erhöht wie die Überlastung des Kanalnetzes bei Starkregen. Produktionshallen heizen sich aufgrund ihres Baumaterials und ihrer unbegrünten Flachdächer im Sommer oft so stark auf, dass ein suboptimales Arbeitsklima entsteht und durch technische Maßnahmen ausgeglichen werden muss. Weil die Stadt Fröndenberg hier i.d.R. wenig eigene Flächen besitzt, muss zur Gestaltung von Alleen, zum Umgang mit ruhendem Verkehr und zur Verbesserung der Standortqualität eine Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und der Verwaltung stattfinden. Den Gewerbetreibenden sind die zahlreichen Fördermöglichkeiten und Unterstützungspotenziale in der Regel nicht bekannt.

Gerade im Bereich der Entsiegelung, der Begrünung und Retention könnten im Rahmen einer Beratung hier große Potenziale erschlossen werden. Die Zusammenarbeit von Gewerbe und Stadtverwaltung kann Nachhaltigkeitskonzepte entwickeln und eine Netzwerkbildung fördern um auch die Eigenmotivation zu steigern und weitere Nachahmer*innen zu generieren.

S P D   F r ö n d e n b e r g / R u h r

Fraktion im Rat der Stadt Fröndenberg/Ruhr

Rede

des Fraktionsvorsitzenden

Klaus Böning

in der Sitzung

des Rates der Stadt Fröndenberg/Ruhr

am Mittwoch, 15. Dezember 2022,

zum Haushalt der Stadt Fröndenberg/Ruhr

im Jahr 2022

Es gilt das gesprochene Wort.

2

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,

sehr geehrte Damen und Herren des Rates,

sehr geehrte Vertreter*innen der Presse,

sehr geehrte Gäste dieser Ratssitzung,

Kommunalpolitik in Zeiten einer Pandemie mit Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht

war und ist eine besondere

Herausforderung und Verantwortung.

Denn Kommunalpolitik ist auch der Wunsch

nach Veränderung und Weiterentwicklung

des Gemeinwesens einer Stadt.

Sie kann am besten gelingen, wenn ein

gegenseitiges Aufeinandereinwirken

im Alltäglichen auch stattfindet.

Die besondere Verantwortung

von Politik und Verwaltung

kann nur in einem vertrauensvollen

Miteinander umgesetzt werden.

Mit diesem Vertrauen in die Arbeit der

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Verwaltung

stimmt die SPD Fraktion dem beschlussfähigen

Haushalt für das Jahr 2022 zu.

3

Die SPD Fröndenberg steht für die in

2022 geplanten Maßnahmen ein.

Fröndenberg investiert in

Bildung, Sicherheit, Freizeit und Familie.

Der Bildungsstandort Fröndenberg

wird weiter modernisiert.

Wir investieren im kommenden Jahr 2,5 Millionen Euro

in Gesamt– und Grundschulen

und sichern so Bildung und soziale Teilhabe

für die nächste Generation.

Bildung und Bewegung sind wesentliche Bausteine

einer gesunden Entwicklung.

Das vergangene Jahr hat gezeigt,

jeder investierte Euro in Sport– und Spielanlagen,

hat sich sozial amortisiert.

Gute Angebote schaffen starke Nachfrage.

Moderne Sportstätten ziehen den sportlichen Nachwuchs genauso an wie individuelle Spielanlagen

dem Bewegungsdrang der Kinder Rechnung tragen.

Hier noch einmal der besondere Dank an die beteiligten Fachbereiche für die gelungene

gestalterische Umsetzung der Sport– und Spielanlagen.

Nun müssen noch zeitnah die Sportanlagen in Langschede und dann Frömern erneuert werden.

4

Das Starkregenereignis vom Juli hat aufgezeigt,

dass auch Fröndenberg nicht von

Extremwetterlagen verschont bleibt.

Es hat uns auch aufgezeigt wie wichtig ein funktionierender Katastrophenschutz und eine starke Feuerwehr ist.

Jeder Euro, der in Ausbildung, Material und Ausrüstung

der Feuerwehr investiert wird und wurde,

wird bei so einem Großschadensereignis für alle sichtbar

in Retten, Bergen und Schützen umgemünzt.

Für den Einsatz, an dieser Stelle an alle eingesetzten

Kräfte ein herzliches Dankeschön.

Die beträchtlichen Haushaltsmittel für den Neubau der Gerätehäuser, die Ausrüstung und die

Ersatzbeschaffung des Drehleiterfahrzeugs,

sind notwendig, um die Einsatzfähigkeit

der Feuerwehr in der Zukunft zu erhalten.

Politik ist in der Pflicht, die Haushaltsmittel zur Gefahrenabwehr und Vorbeugung in den Haushalt einzustellen.

Die SPD Fraktion unterstützt deshalb auch

den Antrag auf Aufstockung von weiteren Finanzmitteln

um 250.000 Euro für den Hochwasserschutz.

Diese Maßnahmen und deren Umsetzung sollen einen wesentlichen Beitrag leisten, um in Zukunft Schäden

an Wohn – und Infrastruktur einzudämmen

und die Bevölkerung zu schützen.

5

Die Neugestaltung der Innenstadt hat erhebliche

finanzielle Mittel gebunden.

Die Neukonzeptionierung von Markt– und Bruayplatz

stehen für eine moderne und familienfreundliche

Stadt Fröndenberg.

Der morbide Charme vergangener Jahrzehnte

weicht dem Erlebnisraum im Kerngebiet.

Die gestiegene Aufenthaltsqualität wird sich mittelfristig

auch in der Kundenfrequenz bei Handel

und Gewerbe niederschlagen.

Neben unserer guten Wirtschaftsförderung

wird die Sanierung dazu beitragen,

Leerstände zu verhindern und Umsätze zu stärken.

Bürgernah, kundenorientiert und mit einer

ausgeprägten Verwaltungseffizienz,

sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

der Stadtverwaltung ihre Aufgaben verrichten.

Dafür braucht es aber auch zeitgemäße Arbeitsplätze.

Ein Rathaus, das weder barrierefrei ist,

den Brandschutzauflagen nur durch ein Provisorium genügt,

keine ordentliche Toilettenanlagen sein eigen nennen kann und deren Büroräume an die Schreibstuben des vergangenen Jahrhunderts erinnert, ist nicht zeitgemäß.

Ein modernes Rathaus muss sich an den Ansprüchen eines modernen Arbeitsplatzes messen lassen.

Die SPD Fröndenberg unterstützt den Um– und Anbau des Fröndenberger Rathauses.

Das sind uns die 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wert.

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Zehntausend Fröndenberger*innen wohnen nicht im Zentrum, sondern in den Ortsteilen.

.

Wir brauchen für die Ortsteile von Altendorf bis Stentrop

Mobilitätskonzepte, Freizeitangebote, Dorfzentren und eine Stärkung des Ehrenamtes.

Diese Orte brauchen Unterstützung durch ein

qualifiziertes Quartiersmanagement.

Damit der strukturelle Wandel abgefedert wird

und das soziale Miteinander nicht verloren geht.

Wie attraktive Dorfzentren zerstört wurden,

sieht man an dem Beispiel des Marktplatzes in Langschede.

Vor 100 Jahren gesäumt von Guts– und Bauernhäusern,

hat der Bau der Bundesstraße mitten durch das Dorf

dem Verfall Tür und Tor geöffnet.

War Langschedes Mitte einst das Tor nach Fröndenberg,

ist es heute der schmuddelige Hinterhof.

Die vor 50 Jahren begonnene Ortskernsanierung

war mit dem Abriss des Mühlenviertels

nach 14 Tagen beendet.

Es ist an der Zeit, dem Ortsteil wieder eine

Perspektive zu geben.

Wir brauchen ein Stadtentwicklungskonzept für Langschede.

Das kostet Geld, Zeit und Kraft.

Aber das sind wir den Langschedern,

nach 50 Jahren schuldig.

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Unsere Pflicht ist auch das Nein zum Ausbau der

A46sieben durch die Ruhrauen.

Hans Jochen Vogel hat 1972 gesagt:

Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.“

Dieser Ausbau wird keinerlei Verbesserung

für Fröndenberg erwarten lassen.

Er trägt einzig und allein zu einer weiteren,

unzumutbaren Belastung von Straßen, Natur

und vor allen Dingen der Anwohner*innen bei.

Die zukünftigen Aufgaben zu bewältigen

und doch ein zukunftsfähiges Fröndenberg

zu gestalten, das wird weiterhin eine große Herausforderung für Politik und Verwaltung der Stadt Fröndenberg.

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,

sehr geehrte Damen und Herren des Rates,

sehr geehrte Vertreter*innen der Presse,

sehr geehrte Gäste dieser Ratssitzung,

hier noch einmal der besondere Dank

der SPD Ratsfraktion an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

der Stadtverwaltung Fröndenberg.

Unser Dank geht auch an die Mitglieder

der anderen Ratsfraktionen.

Denn insbesondere diese Zeit bedingt umso mehr eine

gute und verantwortungsbewusste

Zusammenarbeit.

Glück Auf

Groß war die Freude bei den verantwortlichen der Fröndenberger Tafel, Kurt Potthoff und Rosi vom Orde, über die Fairtrade Kaffeespende der Fröndenberger SPD-Mitglieder. Kaffee ist eines der meist gehandelten Produkte weltweit. Es wird in den ärmsten Ländern der Welt produziert und in den reichsten Nationen getrunken. Fairtrade Kaffee sichert Kaffeebauern faire Löhne, verbessert die Arbeitsbedingungen in den Anbauregionen und stammt zu 50 % aus ökologischen Anbau.

So ist es naheliegend, dass die SPD der Fröndenberger Tafel eine große Lieferung Fairtrade Kaffee zur Verteilung übergeben hat. Die Aufbauarbeit des Tafelvereins kann sich über mangelnde Akzeptanz und Spendenbereitschaft nicht beklagen. Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Michael Nophut und SPD-Geschäftsführer Gerd Schürmann konnten sich vom unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlichen Helfer und dem notwendigen organisatorischen Aufwand ein Bild machen. Die Fröndenberger Tafel rückt bekanntlich mitten ins Zentrum von Fröndenberg. Der künftige Standort am Bruayplatz wird die Ausgabestelle auf dem Mühlenberg ablösen. Die zentrale Lage am Bruayplatz 10 wird die Lagerkapazitäten der Lebensmittelspenden an die etwa achtzig Haushalte wesentlich verbessern und der im letzten Jahr gegründeten Tafel, eine Verteilung erleichtern.