Der SPD-Ortsverein Fröndenberg-Mitte beantragt, geeignete Stammteile von demnächst zu fällenden Straßenbäumen im Fröndenberger Stadtgebiet zu sichern und als Material zu einer späteren Verwendung zur Herstellung von Skulpturen bereitzustellen.

Begründung:

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vom 09.06.2015 wurde beschlossen, in der Innenstadt Fröndenbergs aus Gründen der Verkehrssicherheit insgesamt 90 große Bäume zu fällen, darunter allein im Bereich der Ostmarkstraße 22 große Linden.

In der Bürgerschaft gibt es seitdem durchaus kontroverse Reaktionen: Viele bedauern den Verlust schattenspendender Bäume im Sommer, befürchten negative Auswirkungen auf das Mikroklima in der Stadt, andere begrüßen die Entfernung der Bäume, da durch das Wurzelwerk der inzwischen schon recht großen Bäume teilweise der Plattenbelag angehoben und damit die Begehbarkeit der Bürgersteige merklich erschwert ist. Für Eltern mit Kinderwagen, vor allem aber für Senioren, besonders auch mit Rollatoren, werde dadurch die Situation für Fußgänger nicht nur unbequem, sondern z.T auch gefährlich.

Unabhängig davon wann und wie viele Bäume aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht demnächst der Axt zum Opfer fallen sollen, stellt der Ortsverein Mitte den Antrag, Teile des dabei anfallenden Stammholzes zu nutzen, um daraus einen städtebaulichen Mehrwert für unser Stadtbild zu gewinnen:

Nicht erst seit den Zeiten von Tilman Riemenschneider ist bekannt, dass sich gerade Lindenholz, aber nicht nur dieses, vorzüglich zur Herstellung von Skulpturen eignet.

Im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing am 01.12.2016 wurde im Zusammenhang mit dem Rückblick auf die zurückliegende Tourismus- und Veranstaltungssaison von verschiedenen Seiten die Beobachtung wiedergegeben, dass gerade im Sommer in der Mitte der Tourismussaison kaum zugkräftige Veranstaltungen angeboten werden, die geeignet wären, die Attraktivität Fröndenbergs für Touristen und zu Hause gebliebene Einwohner zu erhöhen.

Wir schlagen daher vor, von den zu fällenden Bäumen zunächst jeweils geeignete Stammstücke – geeignet wären etwa möglichst astfreie Teile von ca. 3m Länge – zurückzubehalten und zu lagern, bis ein zur Bearbeitung ausreichender Trocknungszustand erreicht ist. Mit diesem Material könnte danach im Rahmen eines Bildhauer-Workshops im Sommer ein über die Grenzen der Region ausstrahlendes Kulturereignis durchgeführt werden, das den Ruf Fröndenbergs als attraktive Station auf der Mitte des Ruhrtalradweges maßgeblich stärken würde,

Mit dem Ulmke-Forum ist ein passender zentraler Ort zur Durchführung eines solchen Workshops in idealer Weise vorhanden. Von den erstellten Skulpturen sollten jeweils einige in Fröndenberg verbleiben. Damit könnte zum einen der schon früher diskutierte Gedanke eines Skulpturenparks wieder aufgegriffen werden, zum andern böte sich auch die Möglichkeit, im Zuge der Neugestaltung der Innenstadt das Stadtbild durch die Aufstellung von derartigen Skulpturen an geeigneten prominenten Stellen maßgeblich zu bereichern.

Wir gehen davon aus, dass bei garantierter künstlerischer Qualität – sicherzustellen durch die Auswahl der einzuladenden Künstler – es möglich sein sollte, die Finanzierung durch Fördermittel aus Kunststiftungen oder Sponsorenmitteln aufzubringen.

Am Beispiel der kleinen Stadt St. Blasien im Südschwarzwald ( 4016 Einwohner ), die ein ähnliches Konzept schon seit Jahren erfolgreich durchführt, kann man ablesen, wie erfolgreich eine derartige Veranstaltung zur Steigerung der Attraktivität nicht nur für den Tourismus wirken kann:
http://stadt.stblasien.de/Kultur-Freizeit/Bildhauersymposium.