zu den Bemühungen des Bürgermeisters, die Stelle des Bezirksbeamten Theo Beiske nach dessen Verabschiedung in den Ruhestand wieder zu besetzen, nimmt die Fröndenberger SPD wie folgt Stellung:
Wer die lokale Presse verfolgt, wer mit den Bürgern spricht, wer also mitbekommt, was in unserer Stadt so passiert, bekommt nicht den Eindruck, dass die Kriminalitätsrate hier im Abnehmen begriffen ist, so dass wir den dritten Polizeibeamten nicht mehr brauchen. In deutlicher Erinnerung sind schließlich z.B. noch die Sprengung des Geldautomaten in Ardey, Einbrüche in Wohnungen, die Kulturschmiede, Kindergärten und andere Einrichtungen, aufgebrochene Autos, Räubereien an Geldautomaten und erst vor wenigen Tagen der bewaffnete Raubüberfall am Golfplatzrestaurant. Und wer in der letzten Zeit mit Handwerkern wie Tischlern oder Glasern zu tun hatte, bekommt aus erster Hand mitgeteilt, dass derzeit viele Aufträge mit der Behebung von Einbruchschäden zusammenhängen und sich diese Art von Aufträgen deutlich gesteigert habe.
Die SPD ist von dieser Art der „Wirtschaftsförderung“ für das Handwerk freilich gar nicht begeistert, zumalfür die Betroffenen über den wirtschaftlichen Verlust hinaus oft das traumatische Erleben noch viel nachhaltigeren seelischen Schaden anrichtet.
Natürlich ist nachzuvollziehen, dass der Kreis nur die Polizeikräfte auf die kreisangehörigen Kommunen verteilen kann, die insgesamt zur Verfügung stehen. Und es ist auch ebenso verständlich, dass da die Kriminalstatistik in die Überlegungen einbezogen wird, dass also mehr Polizei dort zugeteilt wird, wo „mehr passiert“.
Tatsache ist aber auch, dass Fröndenberg am südlichen Rand des Kreises liegt, dass der Weg für Einsatzkräfte aus Unna eine nicht unerhebliche Fahrzeit erfordert und dass bei einer Flächengemeinde wie Fröndenberg mit unseren vielen ländlichen Ortsteilen schon bei drei Beamten eigentlich kaum von wirklicher „Polizeipräsenz“ gesprochen werden kann.
In der polizeilichen Beratung wird Hauseigentümern regelmäßig empfohlen, ihre Türen und Fenster durch bessere Schlösser etc. zusätzlich zu sichern. Hauptargument dabei ist, es den Verbrechern nicht zu leicht zu machen, damit sie bei erkanntem Widerstand den Versuch aufgeben (und es stattdessen lieber beim Nachbarn versuchen), weil sie immer am liebsten schnell und einfach zum Ziel kommen wollen.
Die gerade in ländlichen Bereichen zunehmende Zahl insbesondere von Wohnungseinbrüchen könnte allerdings in Zeiten moderner elektronischer Kommunikationsmittel auch bei der organisierten kriminellen Banden dazu geführt haben, zunehmend eher im ländlichen Bereich aktiv zu werden, weil da immer weniger Polizei beobachtet wird.
Die Fröndenberger SPD fordert daher alle zuständigen Stellen auf, nicht erst abzuwarten, bis diese Entwicklung sich in der Kriminalstatistik noch deutlicher zeigt, sondern schon jetzt dagegen zu halten und allermindestens die dritte Beamtenstelle in Fröndenberg zu erhalten!
Fröndenberg, 16.07.16
Martin Streich