Rund 1.400 Menschen in Fröndenberg leben nach vorläufigen Erkenntnissen ohne ein ausreichendes Einkommen – teilweise ausgegrenzt vom gesellschaftlichen Leben. Die klassischen Hilfen des Sozialstaates, ob Sozialamt, Jugendamt, Schulen oder Jobcenter, erreichen diese Familien, Alleinstehende und auch Alleinerziehende nicht umfassend. Elf Prozent aller Kinder waren laut Statistik 2020 in Fröndenberg auf Sozialhilfe angewiesen. Diese Quote lag noch vor zehn Jahren bei 8,5 Prozent. Abhilfe soll der Antrag der SPD Fraktion auf „Schaffung von Organisationsstrukturen zur Bekämpfung der Armut“ bringen.
Das Armutsrisiko ist weiterhin auf einem hohen Niveau und Pandemiebedingt nehmen die Gefahren in Armut zu fallen zu.
Mangelnder Schulabschluss, kein Beruf, keine Anstellung, ohne ein ausreichendes Einkommen und häufig sozial ausgegrenzt. Auch die zuständigen Ämter scheitern oft am Zugang zur wachsenden Gruppe armer Menschen. „Für das Ende individueller Armut, einer größeren Teilhabe und einer besseren Prävention reicht es nicht mehr aus, einzelne Bereiche zu betrachten“, so Taner Cegit, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD und Vorsitzender des Ausschusses für Generationen und Sport. „Es ist vielmehr erforderlich eine konzeptionelle Strategie zu entwickeln“, so Taner Cegit weiter.
Die bisherigen Bemühungen die Betroffenen dauerhaft und erfolgreich zu unterstützen haben zu selten zum Erfolg geführt. Die Bündelung der Organisationsstrukturen, die angelehnt am Modellprojekt KoBra ( Kooperative Bearbeitung regionaler Armut) der Städte Kamen, Unna und Lünen, wird gezielt hier ansetzen. Das Projekt kümmert sich dabei durch ein Team von Beratungskräften die eng mit lokalen Hilfestellungen und Behörden zusammenarbeiten um die ausgegrenzten des gesellschaftlichen Lebens. Eine Unterstützung erhalten diese unter anderem durch einen Sozialfond der europäischen Union.
Auch für Fröndenberg hat ein vergleichbares Modell eine Perspektive und kann durch die Unterstützung der G.I.B. NRW ( Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH) bei der Realisierung unterstützt und durch Förderprogramme zur Armutsbekämpfung in den kommunalen Teilräumen sowie dem europäischen Sozialfonds die bereits das Modellprojekt KoBra unterstützt haben mit finanziert werden.